Ende des 2. Jahrhunderts schrieb Sextus Empiricus in „Adversus mathematicos“: „Lange zwar mahlen die Mühlen der Götter, doch mahlen sie Feinmehl.“ Der Spruch ist wohl älter und wird auch auf Plutarch zurückgeführt. In vielen Varianten findet er sich bei europäischen Autoren. In Deutschland wurde Friedrich von Logaus Epigramm „Strafe“ sprichwörtlich: „Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein. / Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf’ er alles ein.“ Hieraus ist wohl auch die verkürzte Wendung „langsam, aber sicher“ entstanden. Im Volksmund ergaben sich dann weitere Spielformen. Immer geht es darum, dass eine Tat, bleibt sie auch im Moment unentdeckt und ungestraft, irgendwann doch gesühnt werden muss. Vor Gottes Richtstuhl ist ein Durchschlüpfen unmöglich.